Schon Captain Kirk auf dem Raumschiff Enterprise (Star Trek) sprach mit dem Boardcomputer. Die Serie entstand 1966 und handelte im Jahr 2200. Was uns damals noch sehr unwirklich vorkam, ist heute normal und wird morgen Standard sein. Die Möglichkeiten der Sprachsteuerung sind inzwischen fast unbegrenzt: Einkaufen, Haushaltsgeräte steuern, Anrufe entgegennehmen, E-Mails und Chats versenden, Streamingdienste bedienen und vieles mehr.

Das Zeitalter der Sprachassistenten
Apple lancierte 2011 mit Siri das Zeitalter der Sprachassistenten. Die Mitbewerber Google und Microsoft zogen bald nach. Gerade kürzlich hat Apple wieder neue und erweiterte Funktionen von Siri vorgestellt, denn sie stehen unter Druck ihren Sprachassistent zu verbessern. Siri wird oft vorgehalten, schlechter zu funktionieren als Amazons Alexa und der Google Assistant.

Google Assistant (früher Google Now) funktioniert nebst dem Smartphone vor allem auf dem smarten Lautsprecher Google Home. Google investiert Unsummen in die Weiterentwicklung und verfügt über ein grosses Mass an technischem Knowhow. Google Home ist mit unzähligen Geräten kompatible, welche sich smart steuern lassen. Die Entwickler von Google arbeiten derzeit an der Weiterentwicklung, so dass der Sprachassistenz künftig sogar selbständig telefonieren kann. Duplex nennen Sie diese Innovation. Die künstliche Intelligenz ist so gut, dass sie nicht als Roboterstimme wahrgenommen wird.

Die Sprachassistentin von Amazon heisst Alexa. Auch in die Echo-Lautsprecher des Online-Warenhaues wurden grosse Summen investiert. Alexa lernt aus Anfragen von tausenden von Nutzern weltweit und kann so Ihre Fähigkeiten erweitern. Mit Alexa können fast alle Haushaltsgeräte gesteuert werden und natürlich kann damit eingekauft werden, im hauseigenen Online-Warenhaus versteht sich.

Microsoft nennt seine Sprachassistentin Cortana. Da Microsoft aus dem Handygeschäft ausgestiegen ist, läuft Cortana nun fast nur noch auf Windows-PCs. Microsoft plant den Sprachassistent mit möglichst vielen smarten Komponenten kompatibel zu machen, jedoch ist die Auswahl derzeit noch begrenzt. Da viele Verbraucher einen Rechner mit Windows 10 besitzen, hat dieses System ein grosses Potenzial.

Samsung Bixby, ihr Assistenzdienst, hat auf neueren Samsung-Handys einen eigenen Knopf über den man ihn aufrufen kann. Leider kann er (noch) kein Deutsch, dafür aber Mandarin, Koreanisch und Englisch.

Nebst dem etwas komischen Gefühl mit einem Lautsprecher zu kommunizieren, birgt das Ganze natürlich auch Gefahren. In einem Blog-Beitrag vom Security Hersteller Sophos habe ich unlängst gelesen, dass Forscher der Universität Berkley Möglichkeiten entdeckt haben, Kommandos in Audiodateien, wie Sprachaufnahmen oder Musikstreaming, zu verstecken. Diese sind für das menschliche Ohr nicht hörbar. Der menschliche Zuhörer vernimmt ein Gespräch oder ein Orchesterstück – aber der Smartlautsprecher hört möglicherweise eine Instruktion, etwas auszuführen, z.B. das Wählen einer Telefonnummer, Aufrufen einer Webseite oder selbstständiges Einkaufen.

Mein Fazit
Lassen wir uns diese sprachlich so begabten Assistenten nicht davon vermiesen, dass die weltweite Hacker-Community hier alles daransetzen wird, uns irgendwie die gute Laune zu verderben.

Diese Entwicklung wird uns auch im Marketing nicht unberührt lassen. Google wird von Mobile First auf Voice First übergehen. Sprich sie werden die Anzeige und Kommunikation der Suchergebnisse auf Voice First ausrichten, dies um besser mit Google Assistant interagieren zu können.

Wegen schwacher Zuschauerquoten stellte der US-Fernsehsender NBC Star Trek 1969 nach drei Staffeln ein. Erst in den folgenden Jahren entwickelte sich die Serie zu einem Phänomen und einem der weltweit größten Medien-Erfolge. Die Sprachassistenten werden sicher nicht eingestellt, ich denke aber, sie werden sich zu einem ähnlichen Erfolg entwickeln wie Star Trek.

Links:
Die 5 beliebtesten Sprachassistenten im Überblick
Lautloser Angriff – manipulierte Kommandos können Alexa, Siri & Co. austricksen