Dieser Artikel wurde am 18.2.2020 von Marco Bürgisser, Bereichsleiter Services, auf LinkedIn publiziert:
Ich habe in der IT angefangen zu arbeiten, als diese noch EDV hiess. Vor der Jahrtausendwende haben wir den Alltag darauf ausgerichtet, die Dinge zum Laufen zu bringen und sie anschliessend möglichst am Laufen zu erhalten. Das war eine tagesfüllende Aufgabe: Sobald mal ein Feuer in Abteilung A unter Kontrolle war, flammte in der Abteilung B der nächste Brand auf. Hinzu kamen regelmässig externe Störfaktoren, wie zum Beispiel Makroviren, Leitungsunterbrüche (Baggerarbeiten) und Spezialwünsche vom Chef. Wir haben Jahre damit verbracht, eine einigermassen stabile EDV hinzukriegen während unsere Abteilungsleiter danach bewertet wurden, wie viele Netzwerk-, Mail- und Fileserver-Unterbrüche es in dieser Woche zu beklagen gab (und es gab wirklich viele).
Nach dem Jahrtausendwechsel veränderte sich die Situation. Verfügbarkeit war jetzt nicht mehr das Kernthema, sondern der Hygienefaktor der IT. Die IT wurde reifer, die Systeme stabiler, unter anderem auch weil die Qualität der Anwendungen besser geworden ist. In der Geschäftswelt wurde die IT, wie sie nun genannt wurde, nicht mehr nur zur Erleichterung administrativer Arbeiten und als Kostenfaktor angesehen, sondern es wurde begonnen, Geschäftsprozesse mit IT-Anwendungen zu unterstützen und die IT-Systeme in der ganzen Firma zu integrieren. "Business Value" war das Zauberwort, mit welchem man seine Investitionsanträge beim Management durchbrachte. Es folgten zwanzig produktive Jahre voll von Effizienz- und Wertsteigerung, die vor nicht allzu langer Zeit dazu führten, dass wir von Digitalisierung zu sprechen begannen, also der Automatisierung von Geschäftsprozessen, welche nur durch eine hohe Qualität und Integrität der Daten erreicht wird.
Cyberkriminalität ist die grösste Bedrohung für die Geschäftswelt in den nächsten zwanzig Jahren.
Heute ist die IT zum Nervensystem vieler Unternehmen geworden. Es ist heute fast undenkbar, ein Unternehmen ohne IT zu führen und die IT ist mittlerweile ein integraler Bestandteil der Geschäftsprozesse. Aber wenn IT das Nervensystem einer jeder Unternehmung ist, dann sind auch die verwalteten Daten wichtiger denn je. "Daten sind das neue Gold", wie man sagt. Und wo Gold ist, da sind auch zwielichtige Personen und Organisationen nicht weit, welche eine alternative Sicht in Bezug auf Besitztum, Anstand und Ehre haben. In der IT ist in den letzten zwei Jahren die Cyberkriminalität aus ihrem Schatten getreten. Cyberkriminalität, derzeit auf der Basis von Ransomware, ist in meinen Augen die grösste Bedrohung für die Geschäftswelt der nächsten zwanzig Jahre.
Die Anzahl Firmen, welche in der Schweiz in den letzten zwölf Monaten Opfer dieses neuen Marktes waren, ist beachtlich. Und es ist davon auszugehen, dass dies nur die erste Welle darstellte, denn der Markt gibt noch viel her! Um seine Daten zu schützen, in Essenz eigentlich um die Vertraulichkeit zu wahren, ist ein gutes Sicherheitskonzept für die IT für jede Unternehmung das A und O, und dieses Konzept darf sich bei weitem nicht nur auf die IT Infrastruktur beschränken: Wie wir wissen, ist in der IT-Sicherheit der Mensch das schwächste Glied.
IT-Service Provider sind für Daten, was Banken für das Geld
Wie steht es um die IT-Sicherheit in Ihrem Unternehmen?