Die im Jahr 2004 eingeführte 3. Mobilfunkgeneration (3G) wir per Ende 2025 das Ende des Lebenszyklus erreichen, die Swisscom wird das 3G-Netz dann abschalten. Was kümmert mich das, werden sich viele fragen? Ich habe doch längst ein 5G- oder doch zumindest ein 4G-Handy. Aber auch die Wirtschaft braucht neue und schnellere Technologien und drängt auf den Ausbau des 5G-Netzes.
Die Abschaltung des 3G-Netzes betrifft Privatkunden mit reinen 3G-fähigen Endgeräten, 4G-Geräten, die nicht VoLTE-fähig sind, sowie Geschäftskunden mit 3G-Lösungen und 3G-basierten IoT-Anwendungen. Die Anwendungen, die dies betrifft, sind beispielsweise Alarmierungen, Steuerungen, Überwachungen, Parkuhren usw. Zudem sind
nach wie vor 3G-only Inhouse Mobile Versorgungsanlagen im Einsatz.
Wieso schaltet Swisscom das 3G-Netz ab? Auf der 3G-Technolgie laufen aktuell nur noch 1,1% des mobilen Datenverkehrs, sie belegt aber eine überdurchschnittlich hohe Antennenkapazität. Durch diese Massnahme können die freiwerdenden Frequenzen für 4G und 5G genutzt werden.
In einem Blogbeitrag im Jahr 2019 haben wir bereits die Chancen und Risiken von 5G beleuchtet. Heute mit drei Jahren mehr Erfahrung, spaltet der geplante 5G-Ausbau die Schweizer Bevölkerung noch immer. Über 40 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sprechen sich gegen den Ausbau des schnellen Mobilfunkstandards aus. Das Thema polarisiert und verunsichert, da die Meinung vorherrscht, dass 5G der Gesundheit schadet.
Bei Mobilfunkstrahlen handelt es sich um elektromagnetische Strahlung. Zahlreiche Studien haben sich bereits mit den Auswirkungen beschäftigt. Dass Mobilfunkstrahlung in den menschlichen Körper eindringen, ist eine Tatsache, 
welche sich nicht wegdiskutieren lässt. Um Schäden an Menschen, Tieren oder der Umwelt auszuschliessen, gibt es Grenzwerte für diese Strahlenbelastung. Die in der Schweiz gültigen Grenzwerte werden vom Bundesamt für Umwelt festgelegt und regelmässig überprüft. Sie stellen sicher, dass keine gesundheitliche Gefährdung entstehen. Der Schweizer Strahlenschutzgrenzwert für Orte, an denen sich Personen regelmässig während längerer Zeit aufhalten, ist rund zehn Mal strenger als im restlichen Europa und als der von der WHO ausgegebene Wert.
Vom Körper entfernte Strahlenquellen wie Mobilfunkantennen spielen bei der Strahlenbelastung allerdings eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ist das eigene Mobiltelefon für rund 90% der Strahlenbelastung auf den menschlichen Körper verantwortlich. Daher ist es auch empfehlenswert beim Telefonieren ein Headset oder die Lautsprecherfunktion zu nutzen.
5G bringt eine Effizienzsteigerung, wodurch mit gleich viel Energie mehr Daten übertragen werden können. Oder anders gesagt, für die Übermittlung der gleichen Menge an Daten sinkt die Strahlenbelastung. Bei unserem stetig wachsenden Bedarf an Informationen, welche wir immer und zu jedem Zeitpunkt verfügbar haben wollen, trägt diese grössere Effizienz natürlich zu einer höheren Strahlenbelastung bei.
Das 5G-Netz ist für die Wirtschaft für diverse Zukunftstechnologien sehr wichtig. Es sind unter anderen Anwendungen Internet der Dinge (IoT), medizinische Anwendungen, autonom fahrende Fahrzeug, Virtual Reality und Augmented Reality. Die Reaktionszeit (Latenz) sinkt auf einige wenige Millisekunden, die Datenübertragung findet praktisch in Echtzeit statt. Ein weiterer Vorteil ist auch Network Slicing. Das bedeutet, dass jede Anwendung nur den Teil (Geschwindigkeit, Reaktionszeit oder Kapazität) des 5G-Netzes nutzt, welcher gerade gebraucht wird.
Die jährlichen Umsätze der Telekomindustrie mit 5G-Services weltweit sollen gemäss einer Studie bis 2023 ein Gesamtvolumen von 315 Milliarden US-Dollar erreichen. Schwerlich vorstellbar, dass sich die Branche dieses Volumen entgehen lassen will. Sie drängt auf den Ausbau der Netze. Kein Wunder, so sollen gemäss der gleichen Studie bis 2027 80 Prozent der Umsätze aus 5G-Services stammen.
Weitere Informationen/Quellen:
5G-Services wachsen bis 2023 um 60 Prozent / IT-Reseller
