Homeoffice – die neue Art zu arbeiten
Digitale Transformation IT-Sicherheit Chefsache Home Office Lockdown
Der Lockdown aufgrund der Pandemie brachte die Homeoffice-Pflicht. Das war der Startschuss für «The new way of working». Diesen Wandel sehen die meisten Unternehmen als Chance. Dabei spielen Datenschutz und Security eine entscheidende Rolle.
Die Umstellung auf Homeoffice erfolgte von heute auf morgen. Man arbeitete plötzlich zu Hause, Meetings fanden fast nur noch online statt. Doch wer konnte im ersten Lockdown problemlos von zu Hause aus arbeiten? Nur jene, die über eine entsprechende Infrastruktur verfügten und über ein ausreichend schnelles Internet, was in der Schweiz fast überall gewährleistet ist. So weit, so gut. Also ab nach Hause und mit dem Notebook weiterarbeiten, sei es am Küchentisch oder im behelfsmässigen Heimbüro. Effizienter als in der Firma, sagen viele. Da gehen die Meinungen allerdings auseinander.
Gewaltiger Digitalisierungsschub
Fakt ist, dass die Pandemie der Digitalisierung einen gewaltigen Schub verliehen hat. Wir glauben, dass sich die Arbeitswelt nicht kurzfristig, sondern nachhaltig verändert hat. Das heisst: «The new way of working» hat sich etabliert. Heute muss man als innovativer und attraktiver Arbeitgeber die Möglichkeit von Homeoffice anbieten. Wer das nicht tut, wird früher oder später keine jungen Arbeitskräfte mehr finden, ausser in Branchen, in welchen Homeoffice wirklich nicht möglich ist.
Zwei Drittel der Unternehmen für Homeoffice
MSM Research hat Schweizer Unternehmen zum Thema Homeoffice und Auswirkungen für 2021 befragt. Die Umfrage hat ergeben, dass die Haltung der Unternehmen unter dem Einfluss der Corona-Krise bezüglich Homeoffice und mobilem Arbeitsplatz grundsätzlich positiv ist. Eine Mehrheit der Befragten sieht grosse Chancen zur Steigerung der Arbeitsplatzattraktivität, Flexibilität und Produktivität. Insgesamt wollen zwei Drittel der Unternehmen das Homeoffice auch in Zukunft ermöglichen. 50% der befragten Unternehmen haben entschieden, mobiles Arbeiten und Homeoffice gezielt zu fördern und auszubauen. Nachfolgend einige Auszüge aus der Umfrage von MSM Research.
Wie stehen Sie grundsätzlich zum Thema «Mobiler Arbeitsplatz und Homeoffice» in Ihrem Unternehmen?
Wir betrachten dies als grosse Chance betreffend:
80%: Attraktivität der Arbeitsplätze (auch für neue Mitarbeitende)
63%: Flexibilität, Reaktionszeiten und Innovation
32%: Kreativität und Produktivität
Welche Vorteile sehen Sie im mobilen Arbeitsplatz und in der Nutzung von Homeoffice?
68%: Bessere Work-Life-Balance für die Mitarbeitenden
66%: Senkung der Reisekosten, weniger Aufwand für Reiseplanung
59%: Ökologische Vorteile, bessere Ökobilanz (weniger Pendlerströme/Verkehr)
54%: Erhöhung der Produktivität der Mitarbeitenden, kurze Entscheidungswege, rasche Abstimmung im Team
39%: Tiefere Standortkosten, weniger Miete/Parkplätze aufgrund sinkender Festarbeitsplätze
22%: Verbesserung der Geschäftsprozesse
Wie werden sich der Arbeitsplatz, das Homeoffice und die Zusammenarbeit nach den Corona-Krisenmassnahmen weiterentwickeln?
65%: Wir werden die Homeoffice-Arbeitsplätze in Einzelfällen weiterhin ermöglichen.
50%: Wir werden mobiles Arbeiten und Homeoffice weiter fördern und ausbauen.
21%: Wir werden zum gewohnten Arbeiten, zu den festen Arbeitsplätzen zurückkehren.
3%: Wir haben keine Veränderungen vorgenommen, unsere Mitarbeitenden haben weiter am festen Arbeitsort gearbeitet, mobiles Arbeiten war kein Thema.
16%: Wir überlassen die Wahl den Mitarbeitenden, ob Homeoffice oder fixer Arbeitsplatz.
Um «The new way of working» kommt man also nicht herum, will man als Unternehmen weiter bestehen und als Arbeitgeber attraktiv bleiben. Mobiles Arbeiten und Homeoffice werden bald zum Standard gehören.
Welche Themen beschäftigen die Unternehmen hauptsächlich? Hier ergab die Umfrage von MSM Research folgende Antworten:
58%: Sicherheitsgefährdung im ICT-Bereich
49%: Auswirkungen der Corona-Pandemie, wirtschaftliche Unsicherheiten, Volatilität, fehlende Planungssicherheit
49%: Effizienzsteigerung, Optimierung der Geschäftsprozesse
45%: Mobilität der Mitarbeitenden, Homeoffice, Arbeitsplatz der Zukunft
38%: Digitale Transformation, neue Businessmodelle
IT-Sicherheit – viele offene Fragen
Die IT-Sicherheit steht zuoberst. Weil die Angriffsfläche für Hacker grösser geworden ist, heisst es jetzt für die Unternehmen: Security sicherstellen, Datenschutz gewährleisten. Wer kein ausreichendes Sicherheitskonzept für die neue Art des Arbeitens hat, könnte eines Tages ein böses Erwachen erleben. Firmennetzwerke sind per se besser geschützt als Heimnetzwerke. Wer hat schon zu Hause eine Firewall installiert? Vermutlich die wenigsten. Es stellen sich Fragen wie: Von wo aus wird auf unsere Systeme über welche Netze zugegriffen? Ist das sicher? Wer kopiert welche Files wohin? Gibt es etwa Mitarbeitende, die Kundendaten auf ihrem C-Laufwerk speichern? Das wäre fatal, wenn die Harddisk crasht, denn diese Daten sind nicht gesichert. Wie schaut es mit dem Backup aus? Gibt es überhaupt eines? Wird das Backup überprüft, ist es physisch getrennt, können die Daten innert nützlicher Frist repliziert werden? Was, wenn die Systeme ausfallen, gibt es ein BCM (Business Continuity Management)?
Performance der Firmensysteme sicherstellen
Natürlich ist die Security nur ein Baustein im ganzen System. Die Mitarbeitenden brauchen aktuelle Hard- und Software, Tools wie Teams, Outlook, Excel, Word und PowerPoint. Am besten in der Cloud, weil dann von überallher zugegriffen werden kann und die Multiuserfähigkeit sichergestellt ist. Nur so können die Mitarbeitenden von zu Hause aus, effizient und im Team arbeiten. Und wehe, die Anmeldung vom Homeoffice auf die Firmensysteme funktioniert nicht, oder die Systeme sind langsam. Deshalb muss die Performance der Systeme sichergestellt werden, da reicht ein schnelles Internet eben nicht. Automatisierte Updates sollten direkt auf die Geräte im Homeoffice erfolgen, sonst nützt alles nichts. Firmen müssen in «The new way of working» investieren, damit die Arbeit von zu Hause aus funktioniert und sicher ist.
Erich Steiner
Nach der Ausbildung zum Elektromonteur landete Erich Steiner bald einmal in der IT, absolvierte verschiedene betriebswirtschaftliche Verkaufs- und Managementweiterbildungen und übernahm diverse Verkaufsleitungs- und Führungsfunktionen. Im Fitnesscenter, mit dem Stand-up-Paddle auf dem See, beim Skifahren oder bei einem guten Essen findet er den idealen Ausgleich zum Beruf.